PDIR: Das "Einmalvier" der Reinigung

Eine effiziente und regelmässige Reinigung hat insbesondere für das Hotel- und Gastgewerbe eine grosse, sogar existenzielle Bedeutung. Das gilt für den Aussen- und Eingangsbereich wie auch für die Flure und Zimmer. Für die Durchführung sind ein durchdachtes Konzept, eine regelmässige Umsetzung und der Einsatz der richtigen Maschinen und Reinigungsmittel nötig. Eine gute Basis hierfür ist der PDIR-Pflegezyklus.

PDIR: Das Einmalvier der Reinigung

Der PDIR-Pflegezyklus

Für die Sauberkeit und den Werterhalt eines Hotels oder Gasthauses empfiehlt es sich, die vier Reinigungsarten des PDIR-Pflegezyklus umzusetzen. Die Abkürzung PDIR leitet sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe ab:

Präventive Reinigung

Preventative

Präventive Reinigung: Schmutz im Aussenbereich entfernen, bevor er ins Gebäude getragen wird

Tägliche Unterhaltsreinigung

Daily

Tägliche Unterhaltsreinigung: Routinemässige Reinigung, um den Sauberkeitsgrad zu erhalten

Zwischenreinigung

Interim

Zwischenreinigung: Dient dazu, zeitaufwendige Grundreinigungen zu reduzieren

Grundreinigung

Restorative

Grundreinigung: Gründliche und zeitaufwendige Reinigung von Bodenbelägen

Organisation ist alles

Die Vorteile des PDIR-Pflegezyklus ergeben sich aus der zeitlich aufeinander abgestimmten und durchdachten Umsetzung aller vier Reinigungsarten. Regelmässig angewendet, lässt sich mit dieser systematischen Reinigung der zeitliche, personelle und materielle Aufwand für die tägliche Instandhaltung senken und der Werterhalt des Gebäudes sichern.


Präventivreinigung: Aussenflächen sauber halten

Das Konzept der Präventivreinigung setzt bereits bei den Aussenbereichen an: Indem die Flächen im Freien gründlich gesäubert werden, kann die Schmutzmenge, die in das Gebäude getragen wird, um bis zu zwei Drittel reduziert werden. Zu berücksichtigen sind der Bürgersteig und Teile der Strasse, die unmittelbar vor dem Eingangsbereich liegen. Ausserdem Parkplatzflächen, alle weiteren Hotelzugänge und die öffentlichen Bereiche vor Lieferanteneingängen, Bars oder Restaurants. Nicht zu vergessen alle hauseigenen Aussenbereiche wie Terrassen oder Balkone. Auch hier sammelt sich viel Schmutz, der in Flure, Treppenhäuser oder Gästezimmer getragen werden kann. Da Kehr-/Kehrsaugmaschinen und gegebenenfalls Hochdruckreiniger eingesetzt werden können, ist die Präventivreinigung im Vergleich zur Raumpflege weniger zeitaufwendig und arbeitsintensiv. Da sie an der Hauptquelle des Schmutzes – dem Aussenbereich – ansetzt, hat sie jedoch wesentlichen Einfluss auf alle anderen Pflegemassnahmen.

PDIR: Präventivreinigung

Die Wahl der Kehr-/Kehrsaugmaschine für den Aussenbereich hängt von der zu reinigenden Fläche ab. Für kleine bis mittelgrosse Flächen eignen sich handgeführte Schubkehrmaschinen oder Kehrsaugmaschinen mit Fahrantrieb (Benzin, Diesel oder batteriebetrieben). Bei grösseren Flächen ab 1'000 m² sind Aufsitzkehrmaschinen mit grossem Behältervolumen und hydraulischer Hochentleerung empfehlenswert.

Hartnäckige Verschmutzungen wie Moose, Flechten, Teer- oder Kaugummi-Reste, Vogelkot oder Speisereste können mit dem Hochdruckreiniger entfernt werden.

PDIR: Reinigung im Aussenbereich

Zur Präventivreinigung gehört auch ein passendes Schmutzfangsystem: Im Eingangsbereich sollten innen wie aussen grosszügig Matten verlegt werden (mindestens vier Schrittlängen). Sie nehmen den Schmutz von Schuhen auf und binden ihn, damit er nicht weitergetragen wird. Bei Aussenmatten empfiehlt sich eine abrasivere Oberflächenstruktur der Borsten, im Innenbereich kann die Oberfläche feiner sein.

Wenn dennoch Schmutz in das Gebäude gelangt ist, kann dieser schnell durch Spot-Cleaning entfernt werden. Hierfür eignet sich ein Akku-Besen oder manuelles Reinigungsequipment.

PDIR: Reinigung im Eingangsbereich

Tägliche Unterhaltsreinigung: für Hygiene und ein sauberes Erscheinungsbild

Die tägliche Unterhaltsreinigung gehört zur Routine im Hotel. Sie erhält den angestrebten Sauberkeitsgrad und trägt dadurch massgeblich zum Wohlbefinden der Gäste und Mitarbeiter bei. Ausserdem ist sie erforderlich, um dauerhafte Schäden durch festsitzenden Schmutz auf Oberflächen zu vermeiden und deren Nutzungsdauer wesentlich zu verlängern.

PDIR: Unterhaltsreinigung von textilen Belägen

Unterhaltsreinigung von textilen Belägen

Für die tägliche Reinigung von textilen Belägen und Teppichen hat sich besonders der Teppichbürstsauger bewährt. Die durch einen separaten Motor angetriebene Teppichbürste im Saugkopf greift tief in den Florgrund ein, fördert den gelösten Schmutz zum Saugkanal und richtet gleichzeitig den Flor auf. So werden eventuelle Schäden am Bodenbelag vermieden. Darüber hinaus müssen Flecken wie Kaffee, Tee, Rotwein oder Teer sofort mit Hilfe einer Fleck-Detachur entfernt werden, um ein sauberes Gesamtbild zu erreichen. Hierfür eignet sich der Universal Fleckentferner RM 769, der auf allen textilen Belägen und Polstern angewendet werden kann.

PDIR: Unterhaltsreinigung von harten und elastischen Belägen

Unterhaltsreinigung von harten und elastischen Belägen

Zur Reinigung von elastischen und harten Belägen wie Linoleum oder Fliesen kommen häufig manuelle Wischsysteme zum Einsatz. Doch schon bei einer Flächengrösse von mehr als 100 m² kann sich der Einsatz einer Kompakt-Scheuersaugmaschine wirtschaftlich lohnen. Zum einen ist der maschinelle Einsatz gründlicher als der manuelle. Zum anderen wird mit Scheuersaugmaschinen die Schmutzflotte sofort aufgesaugt, wodurch der Vorgang hygienischer ist. Bei glatten Belägen wird eine Scheibenbürste, bei rauen Oberflächen eine Walzenbürste eingesetzt. Als Reinigungsmittel eignet sich die schaumarme FloorPro Wischpflege RM 780, die eine hohe Trittsicherheit nach der Reinigung bewirkt.

PDIR: Zwischenreinigung

Zwischenreinigung: durch richtige Methoden Ausfallzeiten vermeiden

Trotz täglicher Unterhaltsreinigung sind immer wieder Zwischenreinigungen erforderlich. Sie tragen dazu bei, die zeitaufwendigen und damit teuren Grundreinigungen zu reduzieren und das hohe Reinigungsniveau zu halten.

Voraussetzung dafür ist die Auswahl der richtigen Methode, um unter anderem Einschränkungen der Gäste und Ausfallzeiten für den Hotelbetrieb zu vermeiden. Für die Reinigung sollte daher ein Verfahren gewählt werden, das den Belag nicht zu stark befeuchtet, sodass er zügig wieder begehbar ist. Das ist insbesondere in Hotelfluren wichtig.

Werden gelegentlich Zwischenreinigungen durchgeführt, kann auch der Arbeits- und Zeitaufwand der täglichen Reinigung deutlich reduziert werden.

Harte und elastische Beläge können mit Zwischenreinigungen schon in der Ein-Schritt-Methode leicht sauber gehalten werden. Dabei wird die Reinigungsmittelflotte mithilfe einer Scheuersaugmaschine aufgetragen, die Oberfläche geschrubbt und der gelöste Schmutz im selben Arbeitsgang wieder aufgesaugt. Folgende Parameter sind hierbei zu berücksichtigen:

  • Auswahl des notwendigen Bürstensystems (Walze oder Scheibe) für die jeweilige Oberflächenstruktur
  • Einsatz des richtigen Bürsten- oder Padmaterials (hart oder weich) im Hinblick auf die jeweilige Verschmutzungsart
  • Verwendung des wirkungsvollsten Reinigungsmittels in entsprechender Dosierung in Anbetracht des Verschmutzungsgrads

Die Walzentechnik ist dabei um ein Vielfaches effizienter als die Scheibentechnik. Grund sind der starke Anpressdruck und die hohe Drehzahl der Bürsten, die gleichzeitig einen Selbstreinigungseffekt auslöst.

PDIR Zwischenreinigung: harte und elastische Beläge

Für die Zwischenreinigung von textilen Belägen eignet sich das iCapsol-Verfahren. Dabei kommen Maschinen mit Walzentechnik zum Einsatz, die unter Zugabe eines speziellen Reinigungsmittels den Schmutz an der Faser einkapseln. Dafür wird das Reinigungsmittel dünn auf den Boden aufgesprüht und die Fläche anschliessend mit einer kontrarotierenden Walzenmaschine bearbeitet. Der Belag wird dabei nur nebelfeucht und ist schnell wieder begehbar. Der durch die Walzenbürsten gelöste Schmutz wird vom Reinigungsmittel umgeben und kann nach einer Trocknungszeit von mindestens 30 Minuten mit einem Teppichbürstsauger mühelos entfernt werden. Da bei diesem Verfahren keine Reinigungsmittelreste zurückbleiben, ist auch die Wiederanschmutzung des Teppichs gering.

Alternativ eignet sich zur Zwischenreinigung von textilen Belägen beispielsweise die Pulverreinigung. Bei dieser Methode wird ein reinigungsmittelgetränktes Pulver auf den Teppich manuell aufgestreut, maschinell eingearbeitet und nach der Trocknung mit einem Teppichbürstsauger abgesaugt.

PDIR Zwischenreinigung: textile Beläge

Grundreinigung: Ursprüngliche Beschaffenheit wieder herstellen

Trotz aller Reinigungs- und Pflegebemühungen sind Grundreinigungen der Bodenbeläge unumgänglich. Ziel ist es hierbei, so weit wie möglich die ursprüngliche Beschaffen- und Trittsicherheit wieder herzustellen. Die Grundreinigung erfordert von allen vier Reinigungsmethoden die meiste Zeit und den grössten Material- und Personaleinsatz. Sie kann jedoch lange hinausgezögert werden, wenn die tägliche Reinigung regelmässig und in der richtigen Art und Weise angewendet wird. 

PDIR Grundreinigung: Teppichboden und Polster

Teppichboden und Polster: Sprühextraktion

Zur Tiefenreinigung von textilen Belägen kommt ein Sprühextraktionsgerät zum Einsatz. Um das ursprüngliche Aussehen in Form und Farbe wiederherzustellen, wird die gewählte Reinigungsflotte über die Bodendüse mit Sprühdruck in den Belag eingearbeitet und im selben Arbeitsgang als Schmutzflotte wieder herausgesaugt. Anschliessend wird der Belag mit klarem Wasser gespült und nach der vollständigen Trocknung (mindestens acht Stunden) mit einem Teppichbürstsauger gründlich abgesaugt. Während der Trocknungszeit sollte der Boden nicht betreten werden. Durch Sprühextraktion können mit Hilfe einer Handdüse auch Polster sowie Matratzen gereinigt werden. Generell ist der Auftrag eines Faserschutzmittels auf textilen Belägen und Oberflächen sinnvoll.

PDIR Grundreinigung: harte und elastische Beläge

Harte und elastische Beläge: Scheuersaugen

Wenn harte und elastische Beläge durch den Aufbau von Pflegefilmen und Schmutz unansehnlich geworden sind, ist eine Grundreinigung mit Scheuersaugmaschinen nötig. Anders als bei der Zwischenreinigung wird jedoch in der Zwei-Schritt-Methode gearbeitet: Die Reinigungsflotte wird zuerst mit der Maschine aufgelegt (in der Regel Grundreiniger in höherer Dosierung) und in der notwendigen Einwirkzeit gleichmässig und kreuzweise abgeschrubbt. Hat sich der Schmutz gelöst, wird die Flotte aufgesaugt. Danach wird der Belag in der Ein-Schritt-Methode gespült. Elastische Bodenbeläge wie Linoleum oder PVC werden nach ausreichender Trocknung mit einer Beschichtung wieder geschützt, Natursteinbeläge und Fliesen benötigen in der Regel keine Beschichtung.

PDIR Grundreinigung: Holzböden

Holzböden: Scheuersaugen mit Walzenbürsten

Bei stark verschmutzten Holzböden kann die Grundreinigung nur mit einer Scheuersaugmaschine mit Walzenschrubbkopf durchgeführt werden. Sie muss zudem in der Ein-Schritt-Methode erfolgen. Dabei wird die Reinigungsflotte (mit tensidfreiem Universalreiniger RM 770) aufgetragen, in Richtung der Holzfaser geschrubbt und die Schmutzflotte gleichzeitig wieder abgesaugt. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis die ursprüngliche Optik des Holzbelags wieder hergestellt ist. Nach ausreichender Trocknung wird manuell Wachs oder Öl aufgetragen und der Holzboden nach vorgeschriebener Einwirkzeit mit weichen Polierbürsten an der Scheuersaugmaschine trocken auspoliert.


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