Fugen reinigen
Fliesen sind meist relativ pflegeleicht, doch die Fugen werden dabei im Alltag oft vernachlässigt. Unansehnliche Verschmutzungen oder gar Schimmelbildung können die Folge sein. Mit ein paar einfachen Tipps lassen sich Fliesenfugen leicht reinigen.
Fugen verlangen besondere Aufmerksamkeit
Wo Fliesen sind, da sind auch Fugen. Fugen bestehen in der Regel aus Mörtel und sorgen für eine feste Verbindung der einzelnen Fliesen. Egal, welche Art von Fliesen verlegt sind, die Fugen unterscheiden sich grundlegend in ihrer Zusammensetzung und Oberflächenbeschaffenheit. Durch ihre raue Oberfläche haftet Schmutz leichter und hartnäckiger als an den glatten Fliesen. Da sie Feuchtigkeit aufnehmen können, sind Fugen zudem der ideale Nährboden für Bakterien und Schimmel. Daher benötigen sie beim Reinigen besondere Aufmerksamkeit.
Welches Reinigungsmittel eignet sich zur Reinigung von Fugen?
Reinigungsmittel werden in erster Linie nach ihrem pH Wert eingeordnet. Die meisten Allzweckreiniger sind leicht alkalisch (pH-Wert > 7), damit lässt sich organischer Schmutz wie Fett oder Eiweiss entfernen. Damit wird auch Mikroorganismen die Nahrungsgrundlage genommen. Sind die Fugen nur leicht verschmutzt, lassen sie sich sehr gut mit alkalischen Hausmitteln wie Backpulver, Natron oder Soda reinigen. Dazu eines der genannten Hausmittel im Verhältnis 3:1 mit Wasser zu einer zähen Paste vermengen. Anschliessend kann die Paste mit einer Fugenbürste oder einer Zahnbürste in die Fugen eingearbeitet werden. Die Mischung sollte circa 30 Minuten einwirken und dann mit warmem Wasser und einem sauberen Lappen abgespült werden. Beim Arbeiten mit einer Bürste können Spritzer entstehen, daher beim Reinigen immer eine Schutzbrille und Handschuhe tragen.
Vorsicht bei sauren Reinigungsmitteln
Besonders im Bad ist mineralischer Schmutz wie Kalk oder Urinstein eine Herausforderung. Diese lassen sich mit sauren Reinigungsmitteln wie Sanitärreiniger (pH-Wert < 7) oder mit Hausmitteln wie Essig oder Zitronensäure beseitigen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn beim Reinigen verhalten sich Fliesen und Fugen unterschiedlich. Da Fliesenfugen aus Mörtel ebenfalls mineralisch sind, greifen saure Reinigungsmittel die Fugen mit der Zeit an. Um dies zu verhindern, sollten Fliesenfugen vor dem Reinigen immer gewässert werden. Haben sich Fugen mit Wasser vollgesogen, kann das säurehaltige Reinigungsmittel an der Oberfläche wirken, ohne zu tief in das Material einzudringen.
Profitipp: Besonders im Bad empfiehlt es sich, abwechselnd mit sauren und alkalischen Mitteln zu reinigen, um alle entstehenden Schmutzarten dauerhaft unter Kontrolle zu behalten. Dieses Vorgehen beugt auch der Bildung von Schimmel vor.
Fugen reinigen mit dem Dampfreiniger
Noch einfacher lassen sich Fugen mit einem Dampfreiniger säubern. Der Wasserdampf wird auf einen Druck von bis zu 4,2 Bar gebracht und die winzig kleinen Dampfpartikel werden mit 170 km/h gegen die Oberflächen geschleudert. So gelangt der Dampf auch in die feinen Strukturen der Oberfläche, die Textilien und Bürsten oft nicht erreichen. Der heisse Wasserdampf löst selbst hartnäckigen Schmutz und Ablagerungen und beugt durch die hohe Hitze auch Schimmelbildung effektiv vor. In den meisten Fällen kann dabei auf den Einsatz von Reinigungsmitteln vollständig verzichtet werden, das schont die Umwelt und die eigenen Atemwege. Bei starken mineralischen Verschmutzungen können die Fugen mit einem sauren Reiniger wie oben beschrieben vorbehandelt werden, der Dampfreiniger kommt dann im 2. Schritt zum Einsatz. Am besten gelingt die Reinigung mit einer Punktstrahldüse und der passenden Rundbürste. So wird jede Fuge mit raschen Scheuerbewegungen einzeln bearbeitet. Durch die Kombination aus Hitze und Mechanik wird auch tiefsitzender Schmutz entfernt. Zum Abschluss kann der gelöste Schmutz mit einem Tuch aufgewischt werden.
Schimmel auf Fugen beseitigen
In Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit kann sich leicht Schimmel bilden, der sich auf der rauen, porösen Oberfläche von Fugen besonders wohl fühlt. Das ist nicht nur optisch unansehnlich, sondern kann für Allergiker und Menschen mit schwachem Immunsystem auch gesundheitliche Folgen haben. Um den Schimmel zu entfernen, können alkoholhaltige Reinigungsmittel oder Reinigungsalkohol (Isopropylalkohol) eingesetzt werden. Die Alkohollösung wird dazu mit einer Bürste oder einem Tuch in die Fugen eingearbeitet und verdunstet anschliessend. Optisch lassen sich die Flecken mit dieser Methode meist nicht entfernen, da der Alkohol keine Bleichmittel enthält. Möchte man die Fuge wieder schön sauber bekommen, hat sich Wasserstoffperoxid als Hausmittel bewährt. Eine 3-prozentige Lösung genügt, um Schimmelpilze effektiv zu bekämpfen. Um die Einwirkzeit zu verlängern, kann ein getränktes Stück Küchenrolle auf die Fuge gelegt werden. Nach einer halben Stunde muss die Lösung mit ausreichend Wasser abgespült werden.
Ist der Schimmel bereits tief in die Fuge eingedrungen, hilft es nur noch, das Material auszutauschen. Um das zu verhindern, sollte der Schimmelbildung aktiv vorgebeugt werden. Dabei hilft vor allem regelmässiges Lüften, falls es keine Fenster gibt, kann eine Abluftanlage Abhilfe schaffen. Ausserdem empfiehlt es sich, alle nassen Flächen nach dem Duschen abzuziehen, um die Feuchtigkeit schnell abzutransportieren.
Silikonfugen reinigen
Silikonfugen finden sich zum Beispiel zwischen Waschbecken und gefliesten Wänden. Sie sind deutlich empfindlicher als Fugen aus Mörtel und sollten daher besonders vorsichtig gereinigt werden. Beim Einsatz des Dampfreinigers sollten sie nur abgedampft werden, denn mechanisches Scheuern oder der Einsatz der Powerdüse kann schnell die Oberfläche beschädigen. Auch in Silikonfugen kann es zu Schimmelbildung kommen. Ist der Schimmel bereits in das Material eingedrungen, ist der Austausch der Fuge oft wirtschaftlicher als deren Reinigung.
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