Pflege von Grün- und Außenflächen
Kaum ist der Winter vorbei und die ersten Pflanzen und Sträucher beginnen zu blühen, steht für Kommunen und Dienstleister ein Mammutjob an: Rasenflächen in Parks wollen gepflegt, Unkraut wirksam beseitigt, Gehwege und Parkplätze von Sträuchern, Staub und Schmutz befreit werden. Mit dem passenden Equipment und der Kenntnis über verschiedene Arbeitstechniken sowie den Bedürfnissen von Rasen und Pflanzen ist es möglich, die vielfältigen Aufgaben zu meistern.
Aufgabe 1: Pflege von Grünflächen
Bei der Grünflächenpflege spielt der Rasen die wohl wichtigste Rolle. Bodenluft, Nährstoffe, eine durchschnittliche Temperatur von 10 bis 25 °C sowie eine kontinuierliche Wasserzufuhr ohne Staunässe – das sind die Grundvoraussetzungen, damit Gras gesund wachsen kann. Bei gewöhnlich verlaufenden Jahreszeiten wächst es somit zwischen März und Mai sehr stark, pausiert im Hochsommer wegen Trockenheit und Hitze, und legt noch einmal nach in den Herbstmonaten. Die Winterruhe ist gewöhnlich zwischen Dezember und Februar anzusetzen.
Für eine wirksame Pflege von Rasenflächen ist es maßgeblich, das Gras an die gewünschte Schnitthöhe zu gewöhnen und es nicht zu kurz zu schneiden. Denn am Grashalm wachsen Blätter, die sehr viele Fasern enthalten, mit denen die Feuchtigkeit aus der Wurzel in die Spitze des Grashalms transportiert wird. Wird zu tief gemäht, kann der Halm aufgrund fehlender Blätter vertrocknen und das Gras absterben. Schnitthöhe und die damit verbundene Schnitthäufigkeit hängen vom Rasentyp ab.
Rasentyp
Golfgreen
Schnittzahl Mrz. - Nov
150–220
Schnitthäufigkeit
täglich
Schnitthöhe (mm)
3–6
Aufwuchshöhe (mm)
4–8
Rasentyp
Fußballrasen
Schnittzahl Mrz. - Nov
25–45
Schnitthäufigkeit
5–10 Tage
Schnitthöhe (mm)
30–45
Aufwuchshöhe (mm)
60–90
Rasentyp
Spielwiese
Schnittzahl Mrz. - Nov
15–25
Schnitthäufigkeit
7–14 Tage
Schnitthöhe (mm)
40–50
Aufwuchshöhe (mm)
70–90
Rasentyp
Hausrasen
Schnittzahl Mrz. - Nov
25–40
Schnitthäufigkeit
7–14 Tage
Schnitthöhe (mm)
35–45
Aufwuchshöhe (mm)
70–90
Rasentyp
Parkrasen
Schnittzahl Mrz. - Nov
3–20
Schnitthäufigkeit
2–6 Wochen
Schnitthöhe (mm)
35–45
Aufwuchshöhe (mm)
70–90
Rasentyp
Blumenrasen
Schnittzahl Mrz. - Nov
4–9
Schnitthäufigkeit
1–2 Monate
Schnitthöhe (mm)
50–80
Aufwuchshöhe (mm)
100–500
Rasentyp
Blumenwiesen
Schnittzahl Mrz. - Nov
1–3
Schnitthäufigkeit
einmal jährlich
Schnitthöhe (mm)
80–120
Aufwuchshöhe (mm)
500–1000
Welcher Mäher für welche Aufgabe?
Für die Mäharbeiten im kommunalen Bereich empfiehlt sich der Einsatz eines kommunalen Geräteträgers mit einer passenden Mäheinheit. Am häufigsten kommen dabei Sichelmäher zum Einsatz. Sie bieten eine hohe Flächenleistung und eine verstellbare Schnitthöhe, wodurch sie sich besonders gut für Parkanlagen, Straßenbegleitgrün, Sport- und Spielplätze eignen. Zudem lassen sich die Messer sehr leicht nachschleifen – ein wichtiger Aspekt für die Grünpflege, denn stumpfe Messer schneiden das Gras nicht, sondern rupfen es. Dadurch bleiben Fasern bestehen, die austrocknen und die Rasenfläche weiß verfärben.
Für die Anwendung ist schließlich noch zu entscheiden, in welche Richtung der Auswurf des Grases erfolgen soll (Seiten- oder Heckauswurf) und, damit verbunden, welcher Messertyp eingesetzt wird (Sichelmesser mit niedrigen oder hohen Flügeln, Sichelmulchmesser).
Neben dem Sichelmäher können auch andere Mähertypen in Kommunen Anwendung finden:
Akkubetriebene Geräte für schwer zugängliche Bereiche
Für die Pflege von Bäumen, Sträuchern und Hecken eignen sich akkubetriebene Handgeräte. Batteriebetriebene Versionen von Freischneidern, Heckenscheren, Kettensägen und Laubbläsern können für alle kommunalen Instandhaltungsarbeiten eingesetzt werden, sind bis zu 50 Prozent leiser als herkömmliche, mit Kraftstoff betriebene Geräte und stoßen keinerlei Emissionen aus. Darüber hinaus erzeugen Sie bis zu 80 Prozent weniger Vibrationen, was die Handhabung deutlich ergonomischer gestaltet. Durch die kompakte Bauweise fällt auch präzises Arbeiten in engen, verwinkelten Bereichen leicht.
Aufgabe 2: Beseitigung von Unkraut
Löwenzahn, Distel und Co. drücken sich oftmals mit unglaublicher Kraft durch Straßen- oder Gehwegdecken, kämpfen sich durch Ecken, Fugen und Ritzen. Dem Unkraut wirkungsvoll zu begegnen, ist für Kommunen jedoch eine große Herausforderung. Je nach Entwicklungsstufe des Unkrauts stehen verschiedene, alternative Lösungen zur Auswahl. Generell gilt hierbei: Je stärker die Pflanze – insbesondere die Wurzel – ausgeprägt ist, desto höher ist der Anspruch an die Beseitigung.
Aufgabe 3: Kehren in Außenbereichen
In Staub und Schmutz nisten sich Pollen ein, aus denen Unkraut überhaupt erst sprießen kann. Um dem vorzubeugen, muss den Pflanzen der Nährboden genommen werden. Das gelingt am besten durch regelmäßiges, gründliches Kehren der Außenflächen.
Kleinere Flächen: Aufsitzkehrmaschinen
Die Auswahl von dafür notwendigen Maschinen und Zubehör orientiert sich an Untergrund, Verschmutzungsart und Flächengröße beziehungsweise Wegestrecken: Bei einem festgelegten Aktionsradius, also für Einzelobjekte wie Parkplätze, Freibäder oder Außenbereiche um Mehrzweckhallen, eignet sich eine klassische Aufsitzkehrmaschine. Mit dem Seitenbesen können Kanten und Ecken ausgekehrt werden, der gesammelte Straßenschmutz wird anschließend von der Hauptkehrwalze aufgenommen. Um das Aufwirbeln von Staub zu verhindern, ist es bei besonders trockenen Flächen sinnvoll, die Seitenbesen zu deaktivieren und nur mit der Hauptkehrwalze zu arbeiten. Je nach Maschine besteht außerdem die Möglichkeit, Wasser auszubringen, um den Staub zu binden.
Kehrmaschinen können batteriebetrieben sein oder mit LPG, Benzin oder Diesel betrieben werden. Welche Antriebsart die richtige ist, muss je nach Einsatzgebiet entschieden werden. Kleinere Flächen lassen sich gut mit batteriebetriebenen Maschinen bearbeiten – für steilere Auffahrten sind diese aufgrund der geringeren Steigfähigkeit jedoch nur wenig geeignet.
Größere Flächen: Kommunalkehrmaschinen
Grundsätzlich können mit klassischen Aufsitzkehrmaschinen nur Geschwindigkeiten von ca. 10 bis 16 km/h erreicht werden, weshalb sie für das Kehren längerer Strecken und großer Flächen nur wenig bis gar nicht geeignet sind.
Mit Kommunal- bzw. Saugkehrmaschinen lassen sich größere Flächen hingegen schnell bearbeiten: Sie erreichen Fahrtgeschwindigkeiten bis zu 40 km/h, wodurch auch längere Strecken im Straßenverkehr gut zu bewältigen sind. Über die Seitenbesen wird der Schmutz zusammengekehrt und danach über den Saugmund eingesaugt. Ein weiterer Vorteil von Kommunalmaschinen ist, dass sie sich für den Einsatz über die Jahreszeiten hinweg eignen, da die Kabine dem Fahrer Komfort wie Klimatisierung und andere Eigenschaften bietet. Sie können außerdem, im Gegensatz zu Aufsitzkehrmaschinen, nicht nur bei trockenem Untergrund eingesetzt werden, sondern sind allwettertauglich bis zu einer Temperatur von 0 °C.
Bei der Auswahl der passenden Maschine sollte jedoch nicht nur die Größe, sondern auch die Begebenheiten der zu reinigenden Fläche berücksichtigt werden: Im Fall von engen Durchlässen und scharfen Kurven empfehlen sich schmale und wendige Maschinen. Falls Steigungen überwunden werden müssen, ist darüber hinaus die Steigfähigkeit der Kommunalmaschine entscheidend.
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