Reinigung im Hotelzimmer
Ob Geschäftsreisende oder Familien auf Ferienfahrt: Ein sauberes Hotelzimmer ist ein Muss für einen gelungenen Aufenthalt. Fleckige Teppiche, verschmutzte Waschbecken – all das wollen Gäste nicht sehen. Haben sich negative Eindrücke erst einmal in den Bewertungen verfestigt, ist diesem Trend schwer entgegenzuwirken. Umgekehrt sorgen Wohlfühlräumlichkeiten für Zufriedenheit und gute Weiterempfehlungsraten. Ein optimiertes Reinigungsmanagement für ein hygienisches Hotelzimmer ist also, auch mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit, unerlässlich. Ein Überblick über notwendige Schritte für ein tadelloses Ergebnis.
Wenn ein Gast ein Hotelzimmer bucht, ist das zuallererst ein Zeichen von Vertrauen – Vertrauen darauf, dass Hygienestandards sorgfältig eingehalten werden und das Wohlbefinden der Gäste an erster Stelle steht. Nur wer sich sicher sein kann, dass gründliche Reinigungsmaßnahmen zum Standard gehören, kann sich wirklich wohlfühlen. Denn so vielfältig wie die Besucher, die ein Hotelzimmer beherbergt, so vielfältig sind auch die Flächen, die im Laufe eines Aufenthalts berührt bzw. genutzt und damit potenziell verschmutzt werden. Eine konkrete Checkliste für die Reinigung des Hotelzimmers und ein Handlungsleitfaden sind darum äußerst hilfreich. Ebenso unerlässlich: geeignetes Reinigungsequipment, das an die örtlichen Gegebenheiten sowie an die verwendeten Materialien in den Zimmern angepasst ist. Zuverlässige Kontrollmechanismen und beständige Weiterbildung sorgen für effiziente Abläufe und ein konstant hohes Qualitätsniveau.
Zimmerreinigung im Hotel: Schritt für Schritt zu einem überzeugenden Ergebnis
Zunächst muss zwischen der Reinigung während des Aufenthalts eines Gasts, die zumeist täglich stattfindet, und den ausführlicheren Schritten bei einem Wechsel der Zimmerbelegung differenziert werden. Einer der wichtigsten Unterschiede: Bei einem Gästewechsel im Hotel muss das Bett frisch bezogen werden. Davon abgesehen gilt es natürlich, die Intensität der einzelnen Reinigungsschritte an den Anlass anzupassen. Aufwendigere Reinigungsschritte, wie die Grundreinigung der Teppichböden mittels Sprühextraktion, werden seltener durchgeführt, beispielsweise nach Ende der Saison. Grundsätzlich sollte sich die regelmäßige Reinigung im Hotelzimmer an festgelegten Reihenfolgen orientieren: Gereinigt wird von schmutzig nach sauber und von oben nach unten. Zudem sollte man von trockenen zu nassen Methoden übergehen.
Ganz allgemein lässt sich die Zimmerreinigung im Hotel in folgende Schritte unterteilen:
1. Lüften
Zunächst gilt es, die Fenster zu öffnen bzw. die Einstellung der Klimaanlage zu prüfen. Während der Reinigung im Hotelzimmer darf die Klimaanlage umgestellt werden; am Schluss wird sie wieder auf die Gästeeinstellung zurückgesetzt.
2. Entsorgen
Gebrauchte Gegenstände wie schmutzige Handtücher und gegebenenfalls Bettwäsche sind zu entfernen. Ebenso sollte jeglicher Müll entsorgt werden.
3. Aufräumen
Falls nötig wird nun aufgeräumt, um Platz für die eigentliche Reinigung des Hotelzimmers zu haben – beispielsweise werden Kissen wieder auf dem Sofa platziert, Schranktüren geschlossen etc.
4. Aufbringen der Reinigungsmittel
Die eigentliche Hotelr einigung beginnt im Bad. In einem ersten Schritt werden dort Reinigungsmittel aufgebracht, die einwirken müssen – beispielsweise haftender Schaum in der Toilette oder an den Duschwänden. Während der Einwirkzeit werden die Reinigungsarbeiten im Hotel immer fortgesetzt.
5. Betten
Die Hotelbetten werden gemacht bzw. frisch bezogen.
6. Oberflächenreinigung
Nun erfolgt die Oberflächenreinigung im Hotelz immer mit manuellem Reinigungsequipment. Insbesondere bei losem Schmutz bietet sich ein trockenes, staubbindendes Wischen mit klebstoffimprägnierten Tüchern an. Alternativ kann eine feuchte Oberflächenreinigung erfolgen. Hier können Mikrofasertücher in Verbindung mit Reinigungsmitteln aus Sprühflaschen zum Einsatz kommen. Eine weitere Möglichkeit stellen vorkonditionierte Mikrofasertücher dar. Diese werden bereits vor dem Reinigungseinsatz in der korrekten Menge Reinigungslösung getränkt und in einem Eimer bereitgestellt. Damit das Hotelzimmer richtig gründlich gereinigt wird, müssen bei der manuellen Oberflächenreinigung auch schwer erreichbare und versteckte Stellen berücksichtigt werden.
7. Auffüllen
Nach der Oberflächenreinigung wird im Hotelzimmer aufgefüllt – beispielsweise die Minibar, die Geschirrbestände etc.
8. Badreinigung im Hotelzimmer
Die Badreinigung im Hotelzimmer erfolgt in Abhängigkeit von der Einwirkzeit der verwendeten Reinigungsmittel. Sie umfasst die Reinigung aller Oberflächen, einschließlich WC, Duschkabine bzw. Wanne, Waschbecken etc. Meist wird hier mit manuellem Reinigungsequipment gearbeitet, es können jedoch auch Dampfreiniger zum Einsatz kommen. Dampf dringt auch an schwer zu erreichende, enge Stellen vor und hat eine keimreduzierende Wirkung. Ein weiteres hilfreiches Utensil ist der Oberflächensauger. Mit ihm können Glasflächen und Fliesen komfortabel bearbeitet werden; das Wasser wird streifenfrei aufgesaugt.
9. Saugen
Nach der Badreinigung im Hotelzimmer erfolgt das Saugen der Fußböden. Die Auswahl eines passenden Trockensaugers hängt hierbei vom Bodenbelag ab. Hartböden werden mit einem Kesselsauger bearbeitet, Teppichböden mit einem Teppichbürstsauger. Diese kombinieren den Saugstrom mit einer elektrisch angetriebenen Bürste, um so besonders hartnäckig haftende Schmutzpartikel aus den Fasern zu entfernen. Das Teppichbürstsaugen stellt die gründlichste Methode zur Unterhaltsreinigung eines textilen Belags dar.
Wichtig beim Saugen: Schwer erreichbare Stellen, wie unter dem Bett, dürfen nicht vergessen werden.
Für Reinigungsschritte über Kopf – zum Beispiel Schränke oder Leisten an den Decken – gibt es passendes Zubehör, etwa abwinkelbare Teleskopstangen oder Verlängerungssets. Solches Zubehör ist auch im Sinne der Arbeitssicherheit bei der Zimmerreinigung im Hotel angebracht, da die Anwender nicht auf Tritte steigen müssen, um die betreffenden Stellen zu erreichen.
Eine umfassende Reinigung der Fenster ist nicht täglich vorgesehen. Lediglich punktuelle Verschmutzungen wie Fingerabdrücke oder Flecken werden im Rahmen der Oberflächenreinigung entfernt.
Hygienische Farbenlehre: 4 Farben für mehr Sicherheit bei der Zimmerreinigung im Hotel.
Für eine sichere und hygienische Hotelzimmerreinigung und um eine Verschleppung von Keimen vorzubeugen, existiert ein Farbsystem für unterschiedliche Bereiche. Verwendet werden die 4 gut unterscheidbaren Farben Rot, Grün, Blau und Gelb. Jede Farbe steht hierbei für einen Bereich. So wird vermieden, dass ein Tuch, mit dem beispielsweise eine Toilette gesäubert wurde, danach für die Reinigung einer Küchenzeile verwendet wird. In den betreffenden Farben sind Reinigungsutensilien wie Eimer und Tücher erhältlich, aber auch Reinigungsmittel orientieren sich an diesem Farbschema.
Im Bad:
- Rot: wird für das WC, das Urinal und die Fliesen in deren unmittelbarer Umgebung eingesetzt.
- Gelb: kommt an Waschbecken, Fliesen, Ablagen, Armaturen, Spiegeln, Duschkabinen und Wannen im Sanitärbereich zum Einsatz.
Außerhalb des Sanitärbereichs:
- Blau: wird bei der Reinigung von Mobiliar eingesetzt, zum Beispiel für Stühle, Tische, Regale und Türen.
- Grün: steht für die Reinigung im Küchenbereich.
Praktische Tipps:
- Akkusauger erleichtern das Arbeiten, da das Kabel nicht umgesteckt werden muss und auch keine Stolpergefahren entstehen. Akkubetriebene Rucksacksauger haben zusätzlich den Vorteil, dass sie nicht an Einrichtungsgegenständen hängenbleiben.
- Wird ein Bett im Hotel frisch bezogen, sollte die Matratze mit dem passenden Zubehör abgesaugt werden. Es empfiehlt sich zudem, die Matratze im Abstand einiger Monate zu wenden. Sind Flecken auf der Matratze, können diese mit passenden Reinigungsmitteln bearbeitet werden, wobei unbedingt die Angaben des Matratzenherstellers zu beachten sind.
10. Bodenreinigung
Nun erfolgt, bei Hartböden, die Nassreinigung des Bodenbelags. Bei eher kleinen Zimmern kommt in der Regel manuelles Reinigungsequipment, etwa ein Wischmopp, zum Einsatz.
Es gibt jedoch auch sehr kleine und wendige Scheuersaugmaschinen, deren Einsatz sich bereits bei kleinen Flächen lohnt und die für hygienische Sauberkeit sorgen. Ein wichtiger Vorteil: Anwender kommen nicht mit der Schmutzflotte in Berührung. Zudem wird immer mit frischem Wasser gereinigt, das Schmutzwasser wird umgehend aufgesaugt und der Boden ist sofort wieder trocken und damit begehbar.
Ähnlich wie bei den Staubsaugern gibt es auch die Scheuersaugmaschinen in akkubetriebener Form, was Stolpergefahren eliminiert und die Handhabung erleichtert. Bei der Nassreinigung der Bodenbeläge empfiehlt es sich, erst den Zimmerboden anzugehen und danach den Boden im Bad.
11. Sichtkontrolle
Auch die Sichtkontrolle stellt einen wichtigen Schritt im Ablauf der Hotelz immerreinigung dar. Hierbei wird geprüft, ob alle Einrichtungsgegenstände, zum Beispiel der Fernseher, funktionsfähig sind. Sind weiterführende Arbeiten erforderlich, werden die entsprechenden Informationen an eine zentrale Stelle, beispielsweise den Facility Service des Hotels, weitergegeben. Sollte bei der Sichtkontrolle ein frischer Fleck auf dem Teppich oder auf einem Polstermöbel ins Auge fallen, kann dieser direkt entfernt werden. In der Regel wird im Reinigungswagen ein geeigneter Fleckentferner mitgeführt. Die Gründe für eine zeitnahe Entfernung sind vielfältig: Frische Flecken sind leichter zu entfernen; bei alten Verschmutzungen ist außerdem die Ursache oftmals schwerer zu erkennen. Zudem können Flecken bei längerem Einwirken durchaus auch wandern. Kann der Fleck nicht gelöst werden oder ist die Stelle zu groß, wird zusätzliches Reinigungsequipment benötigt, das in der Regel nicht bei der täglichen Hotelzimmerr einigung mitgeführt wird, beispielsweise ein Sprühextraktionsgerät mit kleiner Handdüse
Tipp - gut zu wissen:
90 Prozent aller Flecken sind schon wasserlöslich. Häufige Fleckarten, auf die man bei der Hotelzimmerreinigung stößt, sind zum Beispiel Kaffee, Tee, Rotwein, Cola, Fruchtsäfte, Schuhcreme oder Nagellack.
Teppichboden reinigen
Teppichboden fühlt sich warm an, dämpft Geräusche und schafft eine Wohlfühlatmosphäre. Je nach Material und Qualität sind textile Bodenbeläge mehr oder weniger feuchtigkeitsempfindlich, und die Entfernung von Flecken, die bei anderen Belägen kein Problem darstellt, bringt mehr Aufwand mit sich. Dies kann schnell zu einem ungepflegten Aussehen führen. Die Reinigung des Teppichbodens erfordert einiges an Fachwissen, denn der Aufbau des textilen Belags sollte ebenso bekannt sein wie die reinigungstechnischen Besonderheiten der einzelnen Bestandteile. Was beim Teppichboden reinigen zu beachten ist und wie sich in der Unterhaltsreinigung Flecken schnell entfernen lassen.
EXKURS: Teppichreinigung im Hotelzimmer
Die Grundlage für einen guten Eindruck: saubere Teppichböden
Um einen Teppichboden möglichst lange zu erhalten, ist von Zeit zu Zeit eine gründlichere Reinigung, die über die reine Fleckentfernung hinausgeht, notwendig. Um eine zeitintensive Grundreinigung des Hotelzimmers – und die damit verbundenen Kosten, den überproportionalen Ressourceneinsatz und möglichen Umsatzverlust – hinauszuzögern, empfiehlt es sich, regelmäßig eine Zwischenreinigung durchzuführen. Bei der Zwischenreinigung können kleine Teppichflächen mit einem Sprühextraktionsgerät bearbeitet werden. Bei durchgängig verlegtem Teppichboden empfiehlt sich die Verwendung eines kleinen Teppichreinigungsautomaten. Dieser entfernt nicht nur zuverlässig den Schmutz in der oberen Hälfte der Teppichbodenfasern, sondern frischt den Teppich auch gleichzeitig auf.
Ein wichtiger Vorteil der Methode: Je nach Material und Verschmutzungsgrad ist der Teppich bereits nach 20 bis 40 Minuten wieder trocken und begehbar; das Zimmer kann also im Verkauf bleiben.
Zwischenreinigung von Teppichböden
So schön, angenehm und lärmdämmend Teppichböden auch sind – selbst bei gewissenhafter Unterhaltsreinigung bilden sich über die Zeit Laufstraßen oder Spuren anhaftenden Schmutzes, die über Saugtechnik und Detachur nicht mehr zu entfernen sind. Um die Zeit bis zu einer aufwendigen Grundreinigung zu verlängern, kann eine Zwischenreinigung des Bodenbelags durchgeführt werden. Die Techniken von iCapsol bis hin zu Mikrofaser- oder Garnpads eignen sich auch für feuchtigkeitsempfindliche Beläge und Untergründe oder Bereiche, die wie Hotellobbys oder Flure schnell wieder begehbar sein müssen.
12. Hotelzimmer desinfizieren
Sofern vorgeschrieben oder vonnöten ist der nächste Schritt die Desinfektion relevanter Berührungspunkte. Darunter fallen Türklinken und Schrankgriffe, Fernbedienungen, das Telefon, der Nachttisch, Lichtschalter, Spülknöpfe, Fenstergriffe etc.
13. Finale Zimmerkontrolle
Am Schluss steht die finale Zimmerkontrolle auf Sauberkeit an. So wird sichergestellt, dass der Gast das Zimmer anschließend in einwandfreiem Zustand vorfindet. Hierbei ist auch zu beachten, dass die Klimaanlage gegebenenfalls auf die vom Gast vorgenommene Einstellung zurückgesetzt werden sollte. Oftmals kommt in Hotels auch ein Duftkonzept zum Einsatz: Lufterfrischer sorgen dafür, dass bestimmte mit Sauberkeit assoziierte Duftnuancen dem Raum die richtige Note verleihen.
Effizient im Team – wenn 2 Personen die Reinigung durchführen
Insbesondere in großen Hotels arbeiten oftmals 2 Personen als Team bei der Zimmerreinigung zusammen. So können beispielsweise 2 Zimmer gleichzeitig bearbeitet werden, wobei jede Person feste Aufgaben übernimmt – beispielsweise kümmert sich ein Teammitglied um die Reinigung des Hotelbadezimmers, eines um das Zimmer selbst. Die Arbeit im Team hat den Vorteil, dass schwere Aufgaben, wie das Beziehen des Bettes , gemeinsam erledigt werden können und so leichter und effizienter von der Hand gehen. Dieses Vorgehen ist insbesondere für den Tag des Gästewechsels empfehlenswert.
Grundreinigung eines Hotelzimmers
Etwa ein Mal im Jahr sollte eine Grundreinigung durchgeführt werden. Diese umfassende und aufwendigere Reinigung eines Hotelzimmers trägt dazu bei, den Werterhalt und das positive Erscheinungsbild zu sichern. Eine Grundreinigung ist auch dann unumgänglich, wenn ein Schädlingsbefall festgestellt wird oder die Erkrankung eines Gasts intensivere Reinigungsmaßnahmen notwendig macht.
In der Regel muss ein Hotelzimmer während einer Grundreinigung für 24 Stunden aus dem Verkehr genommen werden. Daher sollte sie idealerweise für die Nebensaison oder das Ende einer Saison eingeplant werden, um wirtschaftliche Ausfälle möglichst gering zu halten. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Reinigung mit Renovierungsarbeiten verbunden wird. Bei der Grundreinigung ist es ratsam, nicht einzelne Hotelz immer anzugehen, sondern mehrere Zimmer – also beispielsweise eine ganze Etage – zusammenzufassen, um möglichst wirtschaftlich arbeiten zu können.
Zur Grundreinigung gehört, neben der ausführlichen Fensterreinigung, beispielsweise auch die Grundreinigung des Bodens, die sich je nach Bodenbelag unterschiedlich gestaltet.