Ein (meist) unsichtbares Wunderwerk

Die Erde ist der einzige bekannte Planet des Universums, der über eine sauerstoffhaltige Atmosphäre verfügt. Sie war und ist eine der zentralen Voraussetzungen für jede Art von Leben. Heute ist für uns die Qualität unserer Atemluft omnipräsentes Thema, da sie teilweise gefährdet ist – je nachdem, wo wir leben. Es gibt also einiges zu wissen und einiges zu tun, rund um das Wunderwerk Luft.

Abstrakte Illustration zum Thema Luft - ein (meist) unsichtbares Wunderwerk

Nichts als Luft? Ein paar Funfacts – und mehr

10.000 Liter, 3,5 Millionen Luftballons

Trockene Luft setzt sich in erster Linie aus zwei Gasen zusammen: Stickstoff ist mit 78 Prozent Hauptbestandteil der Luft. Der zweitwichtigste Bestandteil mit rund 21 Prozent ist Sauerstoff. Außerdem beinhaltet Luft Edelgase und Kohlendioxid. Dessen geringer Anteil von 0,037 Prozent wird aufgrund seiner hohen Bedeutung für Lebewesen und Klima trotzdem zu den Hauptbestandteilen der Luft gezählt.

Luft ist das Lebensmittel, das der Mensch in der größten Menge zu sich nimmt. Wir machen normalerweise 12 bis 18 Atemzüge in der Minute. Babys haben eine noch viel höhere Atemfrequenz, sie atmen 40- bis 50-mal in der Minute. Bei jedem Atemzug gelangt bei einem ausgewachsenen Menschen etwa ein halber Liter Luft in die Lunge. Dieses Volumen kann auf über 2,5 Liter gesteigert werden. Somit nimmt ein Erwachsener täglich 10.000 bis 20.000 Liter Luft auf. Ein Fünftel davon ist Sauerstoff. Bis zum 21. Lebensjahr atmen unsere Lungen etwa 3,5 Millionen Luftballons ein.

Weltrekorde, Muskelkrämpfe und Philosophie

Die griechischen Naturphilosophen hielten Luft für eines der vier Grundelemente, aus denen alles Sein besteht. Der Asteroid des mittleren Hauptgürtels (369) Aëria ist nach Luft benannt. Und übrigens: Luft hat ein Gewicht, wie zuerst der Naturforscher Otto von Guericke aus Magdeburg nachweisen konnte. Inzwischen ist das Gewicht präzise berechnet: 1 Kubikmeter Luft wiegt bei 20 °C auf Meeresspiegelhöhe 1,2041 Kilogramm.

Es gibt noch mehr interessante Fakten rund um die Luft. So wurden zwei Weltrekorde aufgestellt, in denen es darum ging, die Luft – also den Atem – unter Wasser anzuhalten: Der erste liegt bei 11 Minuten, und zwar nach dem Atmen von normaler Luft. Der zweite liegt bei über 22 Minuten – nach dem Atmen von reinem, zusätzlichem Sauerstoff. Ein ganz anderes Thema sind Muskelverkrampfungen im Sport, hinter denen die Bildung von Milchsäure steckt. Sie entsteht unter anderem dann, wenn der Körper nicht mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Athleten, die auf ihre Atmung achten, berichten von weniger Krämpfen und Muskelermüdung nach dem Sport.

 


Abstrakte Illustration zum Thema Luft

Luft geht uns alle an: die planetenumspannende Aufgabe

Luftverschmutzung ist ein Problem unserer Zeit, wobei es in Großstädten eine andere Präsenz hat als im ländlichen Raum. Das heißt, alle Mitglieder der Gesellschaft müssen sich damit auseinandersetzen, müssen damit umgehen und individuelle oder auch gesellschaftliche Lösungsansätze entwickeln.

 

Du und ich: die Bedeutung für den Einzelnen

Die Qualität der Atemluft betrifft uns direkt. Gegen die negativen globalen Auswirkungen von
Industrialisierung & Co. lässt sich im Alltag wenig tun, doch es gibt Raum für bewusste Entscheidungen, die, in der Masse getroffen, zur Verbesserung der Luftqualität beitragen können. Beispielsweise das Fahrrad oder die U-Bahn für kurze Wege zu nutzen statt das Auto, unnötige Flugreisen zu vermeiden, lokal einzukaufen und viele andere, kleine Schritte.

Neben der langfristig angelegten Perspektive rund um die Qualität der Atemluft gibt es andere Einflüsse, die das Atmen erschweren können, die sprichwörtlich dicke Luft: So können Pollen, Gerüche, Ausdünstungen, Staub oder Bakterien beziehungsweise Viren zur Belastung oder sogar Gefahr werden. In diesem Fall können Klimatisierungssysteme oder Luftreiniger helfen, das individuelle Wohlbefinden zu steigern und ein tiefes Luftholen zu ermöglichen (siehe auch: „Wir reinigen alles, warum nicht Luft?“).

Kommunen: die Verantwortung für die Bevölkerung

Kommunen stehen in der Verantwortung, die Lebensqualität innerhalb ihres Aktionsradius zu verbessern – die Verringerung der Luftverschmutzung und die Verbesserung der Luftqualität sind dabei ein zentrales Thema. So gibt es beispielsweise in London, einer der Städte, die mit hoher Luftverschmutzung kämpfen, vielfältige Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität. Die sogenannte Ultra Low Emission Zone (ULEZ) wird im Oktober 2021 ausgeweitet und umfasst dann Zentrallondon bis zur North / South Circular Road. Fahrzeuge, die nicht die definierten Emissionsgrenzen einhalten, zahlen bis 3,5 Tonnen 12,50 £, Fahrzeuge über 5 Tonnen liegen bei 100 £ pro Tag. Zusätzlich hat die City of London die gesamte Stadt zu einer Low Emission Bus Zone gemacht, in der alle Busse den EURO-VI-Standard einhalten oder unterschreiten. Hersteller von Fahrzeugen jeglicher Art arbeiten derzeit an umweltfreundlichen Antrieben, sodass in Zukunft noch mehr möglich sein wird.

In Deutschland ist der Industriestandort Stuttgart durch die Kessellage in Kombination mit hohem Verkehrsaufkommen eine der Städte mit der schlechtesten Luftqualität. Daher gibt es ein Bündel an Maßnahmen, die zur Luftreinhaltung beitragen. Dazu zählen Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr, Fuß- und Radverkehr, Maßnahmen zur Verkehrsverflüssigung, mehr Stadtgrün für das Stadtklima, Projekte wie Luftfiltersäulen oder die Verstärkung der Straßenreinigung.

Abstrakte Illustration zum Thema Luft in Kommunen

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Abstrakte Illustration mit Luftreiniger

„Wir reinigen alles, warum nicht Luft?"

Ein Gespräch mit Markus Boos, Senior Specialist Product Management Water & Air bei Kärcher

Spricht man über Luftreiniger, geht es derzeit schnell darum, Infektionsrisiken zu senken. Ist das die einzige Motivation für Kärcher, sich dem Thema nun eingehend zu widmen?

Auf gar keinen Fall. Der Markt ist in Bewegung, und natürlich ist ein aktueller Treiber, die Ausbreitung von Krankheiten in Innenräumen zu verhindern. Wir haben aber andere, starke Megatrends, die Luftreinigung zu einem Zukunftsthema machen: Durch die Luft übertragene Allergene und Allergien nehmen leider stark zu, wodurch Luftreiniger zumindest in den eigenen vier Wänden Erleichterung schaffen können. Auch die Luftverschmutzung und die Verdichtung von Lebensraum durch die Urbanisierung machen gute Atemluft wertvoll.

Und was hat Kärcher in diesem Bereich zu bieten?

Ein Unternehmen wie Kärcher, das wirklich fast alles reinigt, sollte vor der Luft nicht haltmachen. Wir haben bislang ein gutes Produkt am Markt, das für alle Anforderungen geeignet ist. Wir bieten auch die im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie oft genannten H13- oder H14-HEPA-Filter an. Bereits Geräte mit einem EPA-Filter der Klasse E11 sind aber dazu in der Lage, die Atemluft von einem Großteil infektiöser Aerosolpartikel zu befreien. Dazu zählen neben virenbehafteten Aerosolen auch gesundheitsschädliche oder störende Partikel wie Pollen, Milben, Tierhaare, Hausstaub, Gas- und Geruchsstoffe oder Feinstaub.

Wie wird es weitergehen?

Gegenfrage: Kärcher hat nur einen Luftreiniger? Da geht doch mehr (schmunzelt, Anm. d. Red.). Ausgehend davon werden wir also ein Portfolio aufbauen, das alle Preisniveaus vom Kinderzimmer bis zum Großraumbüro anspricht. Anfang 2022 beginnen wir damit, kleinere Geräte auf den Markt zu bringen. Außerdem haben wir eine neue Technologie in der Entwicklung. Mehr verrate ich nicht, aber ich freue mich auf die Markteinführung.

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