Wenn Seifenspender Einsätze planen

Was braucht man, um ein Objekt zu reinigen? Eine Reinigungskraft, Reinigungstechnik und einen Einsatzplan. Mehr nicht? Sauberkeit ist aktuell sehr wichtig, gleichzeitig herrscht an vielen Stellen Fachkräftemangel. Der Schlüssel zum Erfolg lautet Effizienz, auch in der Reinigungsbranche. Wie Sensoren Seifenspender gesprächig machen, was künstliche Intelligenz (KI) für die Einsatzplanung leistet und wie Reinigungskräfte per Smartphone ihre Jobs in Echtzeit erhalten.

Abstrakte Illustration zum Thema Gebäudereinigung wird digital - wenn Seifenspender Einsätze planen

„Gut ein Drittel der Reinigungsgänge ist meist überflüssig"

Man nehme den John-F.-Kennedy-Flughafen in New York. Seine Terminalgesamtfläche: über 350 Hektar. Auch wenn die Einsatzplanung klug ist, müssen von einem Einsatzort zum nächsten zum Teil lange Wegstrecken zurückgelegt werden. Dabei erfolgt die Reinigung meistens nach dem Prinzip der visuellen Kontrolle. „Ich bin also eine Weile unterwegs, nur um festzustellen, dass die Räumlichkeiten sauber und die Seifen- oder Handtuchspender noch voll sind,“ erklärt Sri Sridharan, CPO von Zan Compute Inc. Der KI-Spezialist aus Santa Clara (Kalifornien) hat es sich zum Ziel gesetzt, unnötige Wege und Arbeiten für seine Kunden sichtbar zu machen und somit einzusparen.

Realisierbar wird das Konzept der bedarfsorientierten Reinigung durch den cleveren Einsatz von Sensorik und künstlicher Intelligenz. „Unsere Sensoren erfassen, wie viel Publikumsverkehr in einem Raum herrscht, und messen die Füllstände von Verbrauchsmaterialien“, so Sridharan. Um die Anonymität zu wahren, übernehmen zuverlässige Radarsensoren die Überwachung der Besucheranzahl – es werden keine Bildaufnahmen gemacht. „Unsere KI errechnet aus den gesammelten Informationen wiederkehrende Muster und einen dynamischen Reinigungsplan. Er senkt den Zeitaufwand für unnötige Arbeiten und Rundgänge um bis zu 30 Prozent.“ Anpassungen in Echtzeit sind dabei jederzeit möglich. Kommt es also beispielsweise in einem meist wenig frequentierten Bereich zu erhöhtem Publikumsverkehr, so meldet das System sofort den daraus entstehenden Reinigungsbedarf.

 


Abstrakte Illustration mit weiblicher Reinigungskraft

"Selbst ein Detail wie ein Müllsack hat Relevanz"

Mittlerweile sind allein in den USA bereits 15.000 Sensoren von Zan Compute verbaut. Die Datenauswertung an verschiedenen Objekten hat aufgezeigt, dass jede Kleinigkeit eine Rolle spielt. „Müllsäcke werden sehr oft gewechselt, obwohl sie erst halb voll oder weniger als halb voll sind,“ schildert Sridharan. „Lautet die Vorgabe, erst bei 70 Prozent Füllstand zu wechseln, werden Zeit und Verbrauchsmaterial eingespart. In Kombination mit der Information, wie oft ein Sanitärbereich frequentiert wird und somit gereinigt werden muss, konnten wir an einem großen Objekt die Arbeitszeit für Kontrollgänge um 50 Prozent reduzieren.“

 

"Tausend Dinge fallen leichter, wenn alles digital läuft"

Neben einer stärker am Bedarf orientierten Reinigung von Objekten spielt die effiziente Einsatzplanung und -steuerung eine große Rolle. In vielen Betrieben ist immer noch eine ausgeprägte Zettelwirtschaft anzutreffen, also das Hantieren mit Leistungsverzeichnissen oder manuell dokumentierten Arbeitszeiten, die später am PC eingetragen werden müssen. Solche Medienbrüche rauben Zeit und kosten Geld. „Bisher gab es dafür keine umfassende Lösung, die sich auch kleine Unternehmen leisten können. Unser Anspruch ist es, die Verwaltung von Objekten, Mitarbeitern und Arbeitseinsätzen digital zu gestalten“, erklärt Philipp Andernach, Geschäftsführer von SoniQ. „Ein Objektleiter muss tausend Dinge im Kopf behalten. Wir helfen ihm dabei, so dass er sich auf die Qualität der Reinigungsdienstleistung konzentrieren kann.“

 

„Der komplette Prozess, von A wie Anfrage bis Z wie Zeiterfassung"

Im Gegensatz zu bereits verfügbaren Lösungen, die jeweils nur einen Teilbereich abdecken, hat die SoniQ-Lösung den kompletten Prozess im Blick. Basierend auf Objektdaten und Leistungsverzeichnissen kann ein Objektleiter via PC oder App Mitarbeiter einteilen – passend zu bereits geleisteten Stunden, Qualifikation, Verfügbarkeit vor Ort, Krankheit oder Urlaub.

Die Reinigungskraft kann sich via App zum Einsatzort navigieren lassen, sich bei Arbeitsbeginn ein- und bei Arbeitsende ausloggen sowie neue Anfragen annehmen. Die Fotodokumentation erledigter Jobs erhöht die Transparenz gegenüber dem Kunden. „Das ist ein Wettbewerbsvorteil, denn nachvollziehbares Handeln erhöht die Kundenzufriedenheit“, so Andernach. „Dabei ist unsere Lösung so intuitiv und einfach zu bedienen, dass es keine Schulungen braucht.“

 

"Wenn ich händeringend nach Objektleitern suche ..."

Verwaltung ist notwendig, doch unnötige Zeitfresser senken die Produktivität – das kann sich heute kaum ein Betrieb leisten. Im Schnitt sparen Anwender der SoniQ-Lösung 30 Prozent Arbeitszeit für Verwaltungsaufgaben und somit auch rund 20 Prozent Kosten ein. Erfahrungswerte belegen, dass kleine Unternehmen ihre Administration so schlank gestalten können, dass eine Backoffice-Kraft problemlos alle Prozessschritte erledigen kann. "Bei großen Unternehmen zeigt sich der Fachkräftemangel besonders stark," erklärt Andernach. "Wenn ich händeringend nach Objektleitern suche, bin ich froh, wenn ich mir durch eine Software die Arbeitszeit von bis zu drei Objektleitern einsparen kann. Nicht, weil ich Personal wegrationalisieren will, sondern weil ich es nicht finde."

Abstrakte Illustration mit Handy zum Thema „Der komplette Prozess, von A wie Anfrage bis Z wie Zeiterfassung"
Abstrakte Illustrationen mit Menschen zum Thema "Am Ende wird alles digital sein - fast."

"Wenn im Smiley Wertschätzung steckt ..."

Waren Sie mit der Sauberkeit zufrieden? Mit dieser Frage werden Gebäudenutzer immer häufiger konfrontiert, beispielsweise am Ausgang eines Sanitärbereichs. Inzwischen arbeiten solche Systeme sogar berührungslos, um überflüssigen Kontakt mit Oberflächen zu vermeiden – und sie leisten einen weiteren Beitrag dazu, das Ergebnis von Reinigung zu visualisieren. "Es geht natürlich immer darum, effizient zu arbeiten und ein Unternehmen wirtschaftlich fit zu machen", resümiert Andernach. "Die Transparenz, die durch Digitalisierung möglich wird, schafft aber noch etwas ganz anderes. Ein einfacher Smiley hilft, die Wertschätzung für Reinigungsdienstleistungen sichtbar zu machen und zu fördern."

 

"Am Ende wird alles digital sein - fast."

Sogar in einer Welt, die von körperlicher Arbeit, vom Anpacken und Zupacken geprägt ist, bringen digitale Tools Fortschritte, wenn sie richtig eingesetzt werden. Je weniger verschiedene Systeme dabei miteinander verknüpft werden müssen und je stringenter eine Lösung ansetzt, desto besser. Genau dahin soll die Reise mit SoniQ gehen, erklärt Philipp Andernach: "Unser Ziel ist es, letztlich alle digitalen Angebote für Gebäudedienstleister und andere Anwender über die [SQ] ONE-Plattform verfügbar zu machen." Wenn eine benutzerfreundliche, mehrsprachige Oberfläche Zugang bietet zum herstellerübergreifenden Flottenmanagement, zur Steuerung bedarfsorientierter Reinigung, zur Erfassung der Zufriedenheit von Gebäudenutzern und zur digitalen Aussteuerung sämtlicher Geschäftsprozesse – dann ist alles digital, bis auf das Reinigen selbst. Willkommen in der Zukunft.

Die Experten

Foto von Sri Sridharan, Partner und CPO (Chief Product Officer) bei Zan Compute Inc.

Sri Sridharan 

Sri Sridharan ist Partner und CPO (Chief Product Officer) bei Zan Compute Inc. Als Experte für Softwareentwicklung war er 26 Jahre lang für die Intel Corporation tätig, baute dort umfassendes Know-how auf und erlangte zahlreiche Patente. Er studierte am Indian Institute of Technology (IIT Madras) und hält unter anderem Masterabschlüsse in Chemical Engineering und Computer Science der Southern Illinois University. Privat hat Sridharan die Sankara Eye Foundation gegründet, die in Indien gegen heilbare Augenerkrankungen kämpft.

Foto von Philipp Andernach, Geschäftsführer der SoniQ Services GmbH

Philipp Andernach

Philipp Andernach ist Geschäftsführer der SoniQ Services GmbH. Der Manager und Tech-Unternehmer hat umfassende Erfahrung im Bereich Mobile & Cloud-Services und verschiedene Technologie-Start-ups aufgebaut. Er war unter anderem für Home24 SE, Rocket Internet SE sowie Axel Springer SE tätig. Andernach hat in London, Berlin, Paris und München Betriebswirtschaft, Rechts- und Staatswissenschaften studiert und hält einen M. Sc. in Business Management / MBM der ESCP Europe.

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