Afrikanische Schweinepest: Vorsorge durch Reinigung
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist auf der Karte weltweit zu finden. Krankheitsfälle sind bereits in Mitteleuropa, in einigen Gebieten Osteuropas, Sardinien, Teilen Afrikas und Chinas bekannt. Die Einschleppung des Virus erfolgt meist über infizierte Wildschweine, Reiseverkehr, Jagdtourismus oder Güter- bzw. Tierverkehr. Durch die richtige Reinigung im Betrieb können Landwirte einen wichtigen Beitrag leisten, um ihre Bestände zu schützen und einer Ausbreitung des Virus vorzubeugen.
Was ist die Afrikanische Schweinepest (ASP)?
ASP bzw. die Afrikanische Schweinepest ist eine schwere Virusinfektion, die ausschließlich Wild- und Hausschweine betrifft und für die Tiere tödlich ist. Die Einschleppung des Virus erfolgt meist über infizierte Wildschweine, Reiseverkehr, Jagdtourismus oder Güter- bzw. Tierverkehr. Auch für die Verbreitung des Erregers sind meist umherziehende Wildschweine verantwortlich, ebenso das unachtsame Entsorgen von kontaminierten Lebensmittelabfällen. Die Afrikanische Schweinepest ist für Hunde und Pferde nicht gefährlich.
Kompromisslose Hygiene schützt vor Afrikanischer Schweinepest
Kompromisslose Hygiene im Betrieb als wesentlicher Teil eines hohen Biosicherheitslevels ist unabdingbare Voraussetzung, um eigene Tierbestände effektiv vor dem Virus zu schützen.
Das richtige Vorgehen bei der Reinigung sowie die richtigen Reinigungsgeräte helfen bei der Vorbeugung eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest im Landwirtschaftsbetrieb.
Neben organisatorischen Maßnahmen, wie etwa der Überprüfung der Organisation des Betriebs, um mögliche Übertragungswege zu identifizieren und zu unterbinden, kann auch die gründliche Reinigung mit Hochdruckreinigern dazu beitragen, das Risiko einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest und ihrer Erreger zu minimieren.
Damit die Seuche erst gar nicht ausbricht, sollten folgende Schritte zur Vorbeugung durchgeführt werden:
Schritt 1: Prüfung, ob die Organisation des Betriebs Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest verhindert
Prinzipiell ist es ein Muss, sich strengstens an die geltenden Vorgaben zur Biosicherheit zu halten:
- Futtermittelhygiene
- Lebensmittelhygiene
- Lebensmittelsicherheit
- Tiergesundheitsrecht
In Absprache mit dem Hoftierarzt gilt es, die bekannten Übertragungswege von ASP zu unterbinden, also den Kontakt zu Personen, Futter, kontaminierten Nahrungsmitteln, Speise- und Schlachtabfällen, aber auch zu Gülle (Mist), Gerätschaften oder Fahrzeugen (z. B. Viehtransporter). Auch Kleidung muss berücksichtigt werden.
Durch die Prüfung der Betriebsorganisation können gegebenenfalls die Zugangsbeschränkungen zu den Ställen, die Planung und Einhaltung der Zu- und Abfahrtsrouten, Zäune zum strikten Fernhalten von Wildschweinen und die Lagerung von Futter- und Betriebsmitteln angepasst werden.
Schritt 2: Hygiene und Reinigung gegen Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest prüfen
Auch die Hygienearbeiten im Betrieb sind zu prüfen. Bei Bedarf ist die Reinigung in den Stalleinheiten und zugehörigen Räumen, zum Beispiel über eine strikte Trennung in Schwarz- und Weiß-Bereiche, vorzunehmen.
Bei der Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest helfen die Zonen, indem nicht nur die stringente Benutzung von Duschen und Bekleidungswechsel für Stallbesucher und Mitarbeiter (sowie für die Betriebsleiterfamilie), sondern auch die konsequente Reinigung beider Bereiche in der Abfolge Weiß vor Schwarz deutlich gemacht werden. Dabei können im Weiß-Bereich Nass-/Trockensauger und Dampfreiniger die Effektivität der Reinigung von Wänden, Böden, Nassbereichen, aber auch von Gegenständen, wie Spinden und Schuhen, wesentlich erhöhen und die Arbeitszeit deutlich reduzieren.
Schritt 3: Dokumentation aller Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest
Die Dokumentation aller Maßnahmen schafft ein hohes Maß an Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Zudem bietet sie einen Überblick, um auch bei hohen Biosicherheitsstandards den Aufwand überschaubar zu halten und trotzdem den bestmöglichen Schutz der Schweine im Betrieb zu gewährleisten.
ASP-Vorsorge auf einen Blick
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Tier- und Viehtransporter reinigen
Ob es der kleine Anhänger ist, mit dem ein Landwirt fünf Schweine zum Schlachthof fährt, oder das Großfahrzeug auf dem Weg zur Weide: Unabhängig von der Größe sollten alle Viehtransporter in Sachen Reinigung und Desinfektion gleich behandelt werden. Denn nur Sauberkeit und Hygiene beim Transport von Kühen, Schweinen und Geflügel stellen sicher, dass die Übertragung von Krankheitserregern von Tier zu Tier oder zum Menschen verhindert wird.
Besserer Schutz vor Afrikanischer Schweinepest durch Heißwasser-Hochdruckreiniger
Die Nutzung eines Heißwasser-Hochdruckreinigers verbessert das Ergebnis um bis zu 40 Prozent und beschleunigt durch die Wärme den Abtrocknungsprozess der sauberen Flächen. Die so eingesparte Zeit kann unter anderem für die konsequente Reparatur von kleinen Rissen, Spalten oder Löchern genutzt werden, um Kontaminationsherden für Bakterien und Viren vorzubeugen. Schadnager und andere Keimträger werden ebenfalls so ferngehalten. Auch außerhalb der Stallungen sind diese vorbeugend routinemäßig zu bekämpfen. Das trägt zusätzlich zur Unterbrechung von Infektionsketten bei.
Vorteile Heißwasser-Hochdruckreiniger
Mit Heißwasser reinigen Hochdruckreiniger bei gleichbleibendem Druck noch besser. Neben besseren Ergebnissen und einer schnelleren Reinigungs- und Trocknungszeit lässt sich beim Einsatz von Heißwasser-Hochdruckreinigern eine messbare Keimreduktion erreichen. Mithilfe der Dampfstufe können empfindliche Oberflächen sogar mit bis zu 155 °C schonend gereinigt werden. Darüber hinaus ermöglichen die Geräte eine Reduzierung des Arbeitsdrucks, des Zeiteinsatzes sowie der Menge einzusetzender Reinigungsmittel. Die Reinigung mit Heißwasser bietet dadurch einige Vorteile und verschiedene Möglichkeiten, den Reinigungsvorgang zu optimieren.
Anforderungen an den Einsatz mobiler Hochdruckreiniger gegen die Afrikanische Schweinepest
Stationäre Hochdruckreiniger haben den Vorteil, dass sie fest an einem Ort montiert und eingesetzt werden. Dadurch wird vermieden, dass durch die Geräte eine Keimverschleppung in andere Stallbereiche erfolgt. Um eine hohe Biosicherheit zu wahren, müssen mobile Hochdruckreiniger stets im Freien oder im Vorraum der Stalleinheit verbleiben, damit der Kontakt mit den Keimen im Stall vermieden wird. Wie das übrige Werkzeug im Betrieb müssen auch Schlauch und Pistole mit Lanze für jede Stalleinheit gesondert vorhanden sein. Wichtig ist hier, dass bei Schlauchlängen von mehr als 60 Metern eine Prüfung und gegebenenfalls Anpassung des Schlauchdurchmessers vorgenommen wird, um Druckverluste zu vermeiden.
EXKURS: Schweinekrankheit PRRS
Das PRRS-Virus (PPRS: porzines reproduktives und respiratorisches Syndrom) ist ein Erreger, der sich auf die Fortpflanzung von Schweinen auswirkt und die Atemwege befällt. Bei den Viren werden 2 Typen unterschieden: der EU-Typ und der US-Typ. Durch Mutationen bedingt, gibt es inzwischen eine Vielzahl verschiedener Virusvarianten.
Je schlechter der Gesundheitszustand der Tiere, desto höher ist die Anfälligkeit, dass die Schweine an PRRS erkranken. Die Bereiche Haltung, Fütterung und mögliche Stressfaktoren sind ebenfalls ausschlaggebend.
Bei der Bekämpfung des Erregers spielt die Verhinderung der Virusausbreitung innerhalb eines Betriebs und besonders auch zwischen den Betrieben eine essenzielle Rolle.
Neben regelmäßigen Impfungen kann die Verbreitung des Virus im eigenen Bestand durch regelmäßige Management- und vorbeugende Reinigungsmaßnahmen eingedämmt werden:
- Arbeitswerkzeuge: Hygienemaßnahmen sollten vor allem in Bezug auf Reinigungs- und Arbeitswerkzeuge eingehalten werden. So sollten für jede Stalleinheit separate Geräte verwendet werden.
- Mitarbeiter: Um die Übertragung durch Mitarbeiter zu verhindern, empfiehlt sich das Einrichten von Hygieneschleusen mit Dusche.
- Fahrzeuge: Saubere, desinfizierte und trockene Transportfahrzeuge sollten auch bei innerbetrieblichem Viehtransport gegeben sein.
- Stall: vor der Einstallung neuer Tiere Stall gründlich reinigen und desinfizieren; bei der Stallreinigung die gereinigten Bereiche ausreichend einweichen und die Desinfektion nur mit gelisteten Mitteln durchführen. Den Stall vor dem erneuten Aufstallen ausreichend abtrocknen lassen.
- Tränkeeinrichtungen, Futterautomaten, Behandlungswagen, Treibwege und den Verladeplatz ebenfalls in die Reinigungsmaßnahmen einbeziehen.
Schweinestall reinigen und desinfizieren
Bei jeder Neubelegung den Schweinestall reinigen und desinfizieren – das ist ein erheblicher Aufwand. Doch der Einsatz für saubere Stallböden, -wände und -decken, Futteranlagen und Abtrennungen lohnt sich – von der Abferkelbucht über die Wärmenester bis zu den Mastschweineabteilen. Mit geeigneten Geräten und Reinigungsmitteln sowie einem effizienten Vorgehen bleiben die Arbeitskosten bei der Schweinestallreinigung und -desinfektion im Rahmen. Zudem kann der Halter den Stall schnell mit der nächsten Schweineherde belegen.